Jerusalem ist zwar nicht Tel Aviv, aber ich verspreche, dass die Stadt mehr Überraschungen bereithält, als Du denkst!
Leute Beobachten in Jerusalem

Jerusalem ist eine einzigartige Stadt und ein sprichwörtlicher Schmelztiegel der Kulturen – da ist es keine Überraschung, dass die Menschen dieser Stadt zu den interessantesten auf der ganzen Welt gehören! Die Stadt zeigt eine große Leidenschaft für ihre Vergangenheit, ihre Geschichte und ihre Religionen. Und die Menschen, die dazugehören.
- Klagemauer – Eine von Jerusalems berühmtesten Sehenswürdigkeiten und der perfekte Ort, die eigentümlich-machtvolle Mischung von Geschichte und Religion zu spüren.
- Zionplatz – Ich habe es sehr genossen, hier zu sitzen und einfach den Mix aus Einheimischen und Touristen auf mich wirken zu lassen. Dazu sind hier viele Straßenmusikanten und fliegende Händler unterwegs, was zu einer interessanten Mischung der unterschiedlichsten Charaktere und einer einzigartigen Stimmung führt.
- Fußgängerzone vor dem Jaffator – Das Jaffator selbst ist schon ein sehr interessanter Ort. Hier liegt das offizielle Tourismusbüro, was neben Touristen auch viele Verkäufer von Bagels und anderem Streetfood anzieht. Die als alte Römer verkleideten Stadtführer mit ihren Angeboten nicht zu vergessen! Aber die Fußgängerzone direkt vor der Altstadt ist auch ein toller Ort für einen gemütlichen Spaziergang und zum Bummeln – insbesondere, wenn man eine Pause braucht von den staubigen, windigen Gassen der Altstadt!
- Ölberg – Vom Ölberg aus hat man eine beeindruckende Aussicht auf den Felsendom und die Altstadt von Jerusalem. Wer mag, kann auch über den Jüdischen Friedhof auf der Seite des Berges spazieren. Außerdem bietet der Ausblick vom Ölberg auch einen guten Überblick über das politische Jerusalem. Viele Stadtführungen machen hier einen Zwischenstop, um die Komplexität des politischen Jerusalems anschaulich zu erklären.
- Urban Walks – Meine Freundin Yana leitet ihre eigene Tour Firma namens Stadtspaziergänge, die mit “authentischen Touren für die neugierigen Besucher.” Mit Touren, versteckte Hotspots und Legenden von der Innenstadt Jerusalem zu einem Nachtleben & Street Art Tour, sind die städtischen Bereichen eine große (und fun!) Weg zu einem der weltweit faszinierendsten Städte zu erkunden. Touren finden jeden Sonntag und Mittwoch, von 65 NIS (ca. €15 +).
Nachtleben und Coole Bars

- Sira Pub – Diese Bar in der Ben Sira Street (direkt um die Ecke vom sehr zu empfehlenden Humus Ben Sira!) ist eine meiner Lieblingslocations. Ein bisschen schummerig und in die Jahre gekommen, aber bei gutem Wetter sind die Tische im Außenbereich ein toller Ort zum entspannten Abhängen.
- Mike’s Place – Nach Mike’s Place direkt am Strand in Tel Aviv, gibt es diese Bar nun seit kurzem auch in Jerusalem (kosher, im Gegensatz zu ihrem Gegenstück in TLV). Es kann ziemlich touristisch zugehen, dafür spielt fast immer Live Musik. Bitte beachten: Diese Bar scheint vor Allem bei Amerikanern beliebt zu sein
- Uganda – In meinen Augen die wahrscheinlich trendigste Bar in Jerusalem (Stichwort Hipster). Mit cooler Musik und einer Deko aus alten Schallplatten verströmt die Bar ein tolles Flair. So beliebt, dass sich die Gäste meist bis hinaus auf die Straße drängeln. 4 Aristobolus Street
- Cassette (Hakaseta) – Eine der coolsten Bars/ Clubs in Jerusalem: Gute Musik und entspannte Gäste.
- Video Pub – Seit der wahnsinnig beliebte Mikveh Club 2013 geschlossen hat, ist der Video Pub nun eine von Jerusalems wenigen Gay-(oder besser gesagt, gay-freundlichen) Bars.
Essen & Cafés

- Tmol Shilshom – Mein Lieblingsladen! Ich liebe es hier. Teils Buchladen, teils Café, teils Hipster-Hang-out. Liegt in der Nähe der wichtigsten touristischen Punkte, aber trotzdem ein bisschen versteckt: Den Zugang durch einen Hinterhof und über eine metallene Treppe zu finden, kann eine kleine Herausforderung sein. Für mich wie eine Oase der Ruhe im turbulenten Chaos des touristischen Jerusalems. Und das Essen ist auch toll!
- Holy Bagels – Direkt beim Busbahnhof gelegen und für mich der perfekte Ort, um auf meinem Weg in die oder aus der Stadt noch schnell einen Bagel zu schnappen. Bagel im amerikanischen Stil
Falafel Stand am Damaskustor – Dieser alteingesessene Imbiss in der Altstadt, gleich beim Damaskustor, ist SO LECKER. Und unglaublich günstig. Direkt am Eingang zum Markt und damit kaum zu verfehlen. - Humus Ben Sira – Dieser kleine Laden hat besonders leckeres Hummus. Liegt in einer Seitenstraße und ist normalerweise sehr gut besucht.
- Zuni – Dieses Restaurant ist etwas schicker als die Läden, die ich normalerweise besuche, aber das Essen war wirklich lecker.
Kunst und museen

Die Jerusalemer Museumslandschaft deckt die gesamte kulturelle Bandbreite ab – von historisch bis politisch, von religiös bis künstlerisch. Die Stadt beheimatet außerdem eine von Israels größter Kunsthochschulen (die Bezalel Academy of Arts and Design), so dass es eine Menge Kunstmärkte und Pop up Galerien zu entdecken gibt. Wer die Augen nach Street Art aufhält, entdeckt sowohl Politisches, als auch andere interessante Kunstwerke.
- Yad Vashem – Falls in Deinem Zeitplan nur Platz für ein Museum in Jerusalem ist, dann sollte es dieses her sein. Israels Holocaus Museum, Yad Vashem, ist für viele Besucher ein sehr emotionales Erlebnis. Der Eintritt ist frei. Verpasse nicht die Halle der Namen und den Garten der Gerechten unter den Nationen. Hier gibt es mehr Infos zu diesem Museum (auf Englisch).
- Underground Prisoner’s Museum – Dies ist ein kleines Museum in einem ehemaligen Gefängnis, das Dir einen kurzen (und vorsichtig gelenkten) Einblick in Israels Geschichte gibt, mit Fokus auf die Zionistische und Jüdische Untergrundbewegung, die letztendlich zur Bildung von Israel führte.
- Muslala – Dieses Kunstprojekt ist im Jerusalemer Bezirk Musrara angesiedelt, an der Grenze zwischen Ost- und West-Jerusalem. Die Gegend wurde ehemals als Niemandsland bezeichnet. Dank des unermüdlichen Einsatzes lokaler Anwohner wurde der Bezirk zu einem einzigartigen Symbol für den Frieden, für das Künstler öffentlich zugängliche Kunstwerke in Open-Air-Gallerien anfertigten. Die Muslala Organisation veranstaltet jeden Samstag eine kostenlose Führung, die ich nur empfehlen kann.
- Ticho House – Dieses Jerusalemer Haus gehört zum Israel Museum und beheimatet eine Galerie und ein Restaurant. Aktuell ist es geschlossen, soll aber noch in 2015 wiedereröffnen.
- Barbur Gallery – Als eine von Jerusalems besten Kunstgalerien zeigt dieser kleine Ausstellungsraum mit Garten nicht nur einzigartige Ausstellungen, sondern bietet auch Kunstkurse für die lokale Community an. Ich empfehle Dir, einen Spaziergang über die Shirizli Street, in der die Galerie liegt, und deren farbenfrohe Shops Dir jede Menge kreative Inspiration bieten werden.
- Museum on the Seam – Kein klassisches Museum: Im Musrara Bezirk gelegen, bezeichnet es sich selbst als Museum für sozio-politische zeitgenössische Kunst. Die Ausstellungen drehen sich um politische und kontroverse soziale Themen.
- Israel Museum – Das wahrscheinlich bekannteste Museum in Israel ist zeitgleich auch die größte kulturelle Institution des Landes. Hier sind Ausstellung zu Kunst und Archäologie zu finden, außerdem die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer, die nahe Masada gefunden wurden.
- Gallery Anadiel – Diese kleine Galerie wird von der Al-Ma’mal Stiftung betrieben und zeigt zeitgenössische Palästinische Kunst. Sie findet sich gleich außerhalb der Altstadt nahe des Neuen Tors und ist unregelmäßig geöffnet, nur wenn Ausstellungen stattfinden. Mehr Informationen gibt das Büro der Al-Ma’mal Stiftung, das sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe des Neuen Tors befindet.
Wo übernachten

Für viele ist Jerusalem das Zentrum der Welt und zieht Touristen von, nun ja, überall auf der Welt an. In der ganzen Stadt gibt es Hotels und Hostels. Die luxuriösesten Unterkünfte und Fünf-Sterne-Häuser findest Du in Ost-Jerusalem, innerhalb der Mauern der Altstadt und in den westlichen Stadtgebieten (z.B. in der Nähe des Mahane Yehuda Markts und des Zion Square) hingegen zahlreiche Hostels und Budget-Unterkünfte.
- Austrian Hospice – Ich muss gestehen, übernachtet habe ich selbst hier noch nie, aber dieses Hostel/ Hotel hat einen wunderschönen Innenhof und ein sehr gutes Café. In der Altstadt gelegen, zu Fuß vielleicht fünf Minuten von der Klagemauer entfernt. Sehr leckerer Apfelstrudel und Kaffee im Wiener Stil!
- Abraham’s Hostel – Dieses unabhängig geführte Hostel hat eine recht smarte Einstellung in Bezug auf Tourismus in Israel. Bar und Lounge Area sind nicht nur für Hotelgäste, sondern auch für Einheimische, Anwohner und andere Gäste geöffnet. Es gibt Live Musik, Freitags wöchentliche Shabbat Koch-Events und sogar Hebräisch- und Arabisch-Unterricht. In meinen Augen ist Abraham’s die beste Unterkunft bei einem Besuch in Jerusalem. Neben Schlafsälen und Einzelzimmern (sogar mit Mini-Kühlschränken!) werden auch Familienzimmer angeboten. Bett im Schlafsaal ab $23/ Nacht.
Politik

Diesen Teil mögen manche für nicht unbedingt notwendig halten, aber ich finde die folgenden Tipps sehr wichtig, wenn man Jerusalem wirklich kennenlernen und besser verstehen möchte, daher wollte ich die folgenden Tipps unbedingt aufnehmen. Jerusalem ist ein unglaublich faszinierender Ort mit einer sehr langen und komplexen Geschichte. Es gibt zahlreiche Nonprofit-Organisationen, NGOs und andere unabhängige Organisationen, die Einfluss auf die Politik der Stadt nehmen. Viele von ihnen bieten sogar geführte Touren und Informationsmaterial für Touristen an.
Ich empfehle Dir, sie selbst zu besuchen, wenn Du noch mehr über Jerusalem und seine Geschichte erfahren möchtest. Natürlich kannst Du die Stadt und die heiligen Stätten und Sehenswürdigkeiten auch einfach nur so besuchen, aber in meinen Augen verdient Jerusalem ein bisschen mehr Aufmerksamkeit als nur einen oberflächlichen Blick.
- Educational Bookshop – Dieser am Damaskustor vor der Altstadt gelegene Buchladen mit Café bietet internationale Zeitungen, Magazine, DVDs und Bücher, die sich mit der Kultur des Mittleren Osten und dem Arabisch-Israelischen Konflikt beschäftigen. Ein toller Ort, um mehr über die Region und ihre politische Geschichte zu erfahren, oder immerhin ein paar Bücher zu kaufen, die etwas mehr Licht in die Sache bringen können. Schau‘ auch auf ihrer Facebook-Seite vorbei, um Dich über aktuelle Events, Demonstrationen oder Filmvorführungen zu informieren.
- Museum on the Seam – Kein klassisches Museum: Im Musrara Bezirk gelegen, bezeichnet es sich selbst als Museum für sozio-politische zeitgenössische Kunst. Die Ausstellungen drehen sich um politische und kontroverse soziale Themen.
- Green Olive Tours – Dieser sehr beliebte Tour-Operator bietet eine kleine, feine Auswahl an Touren durch Israel und Palästina, auch in das Westjordanland. Ihre Greater Jerusalem Tour beinhaltet eine Führung durch Ost-Jerusalem mit politischen Aspekten, einen Besuch der Trennmauer und sogar der Jüdischen Siedlungen, Mal’alah Adumim. Ich habe zwar persönlich noch keine Tour mit ihnen unternommen….trotzdem kann ich sie als Tour-Operator empfehlen.
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